Im 17. Jahrhundert brachten Spanier von Reisen nach Mittelamerika Kakaobohnen mit nach Europa. Die daraus hergestellte Schokolade galt für eine lange Zeit als Luxusprodukt und war als solches den Adeligen vorbehalten. Erst zum Ende des 19. Jahrhunderts hin wurde sie allmählich für die breite Masse verfügbar, galt aber nach wie vor als luxuriöse Delikatesse, die nur zu besonderen Anlässen wie Weihnachten verschenkt wurde. So etablierte sich der bis heute andauernde Brauch, Schokolade in der Weihnachtszeit zu verschenken – mittlerweile besonders gern in Weihnachtsmann-Form.
Die Idee für den Schokoladen-Weihnachtsmann stammt wiederum aus der Zeit um 1820. Damals wurden die ersten Figuren zur Weihnachtszeit aus massiver Schokolade hergestellt, sie waren also nicht wie heute innen hohl, sondern bestanden aus einem großen Stück Schokolade. Diese massiven Weihnachtsfiguren gab es ausschließlich in Form des Nikolaus mit Mitra und Stab, da unser heutiger Weihnachtsmann zu der Zeit noch gar nicht erfunden war.
Etwa 20 Jahre später wurde der Schoko-Nikolaus erstmals als Hohlkörper hergestellt. Zu der Zeit gab es auch erste, damals untypische Darstellungen vom Nikolaus mit Mantel und Zipfelmütze. Doch es dauerte noch mehr als 100 Jahre, bis der heute so klassische Weihnachtsmann in großen Mengen produziert werden sollte.
Je kälter die Temperaturen sind, desto lieber essen wir Schokolade. Vor allem in Jahren mit einem kalten Frühling und Herbst genießen wir wesentlich mehr Schokolade als in Jahren mit milden Temperaturen.
Um das Jahr 1900 herum war die Stadt Sonneberg der weltweit größte Spielwarenproduzent. Und tatsächlich wurde genau hier eines Tages das berühmte Bild vom Weihnachtsmann auf seinem von Rothirschen gezogenen Schlitten gezeichnet! Dieser wurde im Jahr 1900 auf der Pariser Weltausstellung gezeigt und ging von Sonneberg prompt um die ganze Welt bis nach Amerika – erst als Postkarte, später aus Kartonpappe zum Befüllen mit kleinen Gaben. Im Jahr 1931 zeichnete dann der Grafiker Haddon Sundblom seinen Freund. Dieser Freund arbeitete als Verkäufer bei der Coca Cola-Company und war ein freundlicher Mann mit weißem Bart. Haddon Sundblom zeichnete ihn in den typischen Farben von Coca Cola – rot und weiß – … und machte seinen Freund als Weihnachtsmann weltberühmt. Bis heute prägt Coca Cola durch riesige Marketing-Kampagnen diese weltweite Vorstellung vom Weihnachtsmann – der als Schokoladenfigur so auch den Nikolaus verdrängte.
Ab den 1950er Jahren konnte der Schokoladen-Weihnachtsmann durch innovative Verfahren in großer Menge industriell gefertigt werden. Zuerst sahen diese Massenprodukte aber noch ganz anders aus als heute. Die Schokolade wurde nämlich in flache Formen gegossen, die auf einer Seite eine Reliefprägung hatten. Die entstandenen Weihnachtsmänner waren dadurch sehr flach, nicht hohl und sahen in etwa so wie die heutigen Schoko-Lollies am Stiel aus.
Heilemann und Viba stellen zur Weihnachtszeit verschiedenste Figuren aus Schokolade her. Das Angebot reicht von detailverliebten, klassischen Weihnachtsmännern bis hin zu winzigen, mit Nougat gefüllten Weihnachtsmännchen.
Aus dieser Art der Herstellung entwickelten dänische Erfinder das sogenannte Schleudergussverfahren, das die Schokoladenwelt revolutionierte: Sie gossen flüssige Schokolade in eine Form aus zwei Hälften und drehten sie so lange, bis sich die Schokolade gleichmäßig darin verteilte, erkaltete und damit fest wurde. Bis heute werden Hohlkörper-Figuren wie Weihnachtsmänner und Osterhasen auf diese Weise hergestellt – in Deutschland waren es im Jahr 2023 167 Millionen Schokoladen-Weihnachtsmänner, von denen 62 Millionen exportiert wurden. Die Weihnachtsmänner, die vor Weihnachten nicht verkauft werden konnten, werden entgegen aller Gerüchte nicht eingeschmolzen und zu Osterhasen verarbeitet, sondern in den Wochen danach billig verkauft oder gespendet. Das Einschmelzen wäre allein von der Hygiene und Qualität her nicht erlaubt, würde auch vom Preis und Aufwand her schlicht keinen Sinn ergeben.
Verpackt werden die Schokoladen-Figuren seit Jahrzehnten in Aluminiumfolie. Mittlerweile gibt es sogar reißfeste Folien, die auch bei kantigen Schokoladenfiguren nicht reißen. Diese Folien können in einem Stück von der Figur abgezogen werden. Das ermöglicht ein spezieller Lack, der auf die Folie aufgebracht wird und wie ein Gummiband wirkt.