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Brauerei Neunspringe im Portrait

Abgefüllter Wagemut aus Worbis

Spezialbiere? Kann nicht jeder, die Brauerei Neunspringe aber definitiv. In den letzten Jahren kreierte sie neben einem Papstbier auch Holzkraft-, Whisky-, Jubiläums- und eine ganze Reihe Lutherbier. Was als Strategie begann, um einem Abwärtstrend entgegenzusteuern, entpuppte sich in der Kombination mit dem neuen, kultigen Look der Flaschen als Verkaufsschlager und brachte der Brauerei zahlreiche Auszeichnungen ein – unter anderem die Zertifizierung vom Luther-Starckbier zum nationalen Bier des Jahres 2015.

Das Firmengebäude der Brauerei Neunspringe

1867 gründete Carl Kuntze die Brauerei Neunspringe – benannt nach der Gegend im Eichsfeld, aus der die Brauerei ihr Wasser entnimmt und in welcher der Sage nach neun einzelne Quellen entspringen sollen. Knapp 20 Jahre später war die Brauerei dank der Leidenschaft von Carl Kuntze, dem guten Quellwasser, der modernen Produktionsanlage und Beziehungen in die große Leipziger Bierbrauerei zu einer Eichsfelder Institution geworden.

Mit dem Ersten Weltkrieg stoppte die Erfolgsgeschichte der Brauerei Neunspringe jedoch für einzige Zeit. Es gab so wenig Malz, dass das Malz-Kontingent für die Brauereien von Seiten der Regierung aus immer stärker reduziert wurde. Selbst die Goldenen Zwanziger brachten einen – im Vergleich zur Zeit vor dem Ersten Weltkrieg – nur kleinen Aufschwung, der durch die Weltwirtschaftskrise und den Zweiten Weltkrieg zunichte gemacht wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg endeten die Probleme jedoch nicht. Wichtige Absatzgebiete verschwanden ebenso wie der Hopfenlieferant der Brauerei Neunspringe hinter der Mauer. Noch dazu waren die Lebensmittel knapp, Rohstoffe wurden zugeteilt. Die Brauerei versuchte, sich mit dem später in der DDR sehr beliebten, süßen Doppelcaramel-Malzbier über Wasser zu halten, bis auch im Eichsfeld Hopfen angebaut wurde.

Verschiedene Glasflaschen mit alkoholischem Inhalt auf einem Tisch

Number Nine Spirituosenmanufaktur

2013 gründete die Brauerei die Schwestergesellschaft Number Nine Spirituosenmanufaktur. Wurden zunächst vor allem streng limitierte Whisky-Serien gebrannt und die raren Einzelstücke von Hand abgefüllt, gibt es mittlerweile auch hauseigene Gin- und Rum-Serien sowie verschiedene Brände, Liköre und Geister. Foto © Iris Blank

Thüringer Gin im Portrait

Während die Familie Kuntze den frühen Enteignungen entgehen konnte, ging die Brauerei 1953 nach zahlreichen Einschüchterungsversuchen, drohenden Verhaftungen und überzogenen Steuerrückzahlungsforderungen doch in das Volkseigentum der DDR über. Familie Kuntze flüchtete in die BRD an einen ehemaligen Standort der Brauerei Neunspringe.

In der modernisierten Brauerei in Worbis wurden nun auch alkoholfreie Getränke produziert, aus deren Rezeptur die heutige Palette an Erfrischungsgetränken hervorging – so zum Beispiel auch die berühmte Neunspringe Cola.


Erfahre mehr über die verschiedenen Brauereien in Thüringen:

Thüringer Braukunst

Nach dem Zusammenbruch der DDR übernahm für kurze Zeit die Treuhandanstalt die Brauerei, bis sie im Jahr 1993 und damit 40 Jahre nach der Enteignung an einen Urenkel von Carl Kuntze zurückging. Mittlerweile existierte die Brauerei Neunspringe nur noch dank der Limo-Produktion – Bier wurde kaum noch produziert. Es folgten zahlreiche Investitionen und Modernisierungen, bis sich in den 00er Jahren das Vermarktungsgebiet endlich wieder vergrößerte und andere, insolvente Brauereien in Bayern und Hessen übernommen wurden.

Die Brauerei Neunspringe hat für ihren Erfolg immer wieder kämpfen müssen. Heute hat die Brauerei Neunspringe die höchste Produktionsleistung seit der Wiedervereinigung erreicht und produziert nun neben Bier und alkoholfreien Getränken auch hochwertige, oft limitierte Spirituosen. Gute Aussichten für die Zukunft!

Karte mit dem Standort der Brauerei Neunspringe

Brauerei Neunspringe

Logo der Brauerei Neunspringe

Neunspringer Straße 4
37339 Leinefelde-Worbis

www.brauerei-neunspringe.de
info@brauerei-neunspringe.de

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