Unser wohl traditionellstes Lebensmittel wurde schon 1404 das erste Mal in Thüringen auf einer Abrechnung des Arnstädter Jungfrauen-Klosters erwähnt und schon Luther und Goethe wussten die Thüringer Bratwürste zu schätzen. Kein Wunder: Im Gegensatz zu anderen Bratwürsten enthalten die Thüringer relativ wenig Fett, da statt Speck Schweineschulter enthalten ist – und Konservierungsstoffe kann man in der Zutatenliste lange suchen. Stattdessen geben zahlreiche hochwertige Gewürze der Thüringer Rostbratwurst ihren unverwechselbaren Geschmack, der je nach Region und Rezept variiert.
Als Thüringer Rostbratwurst darf nur solche bezeichnet werden, die in unserem Bundesland hergestellt wird. Ganze 350 Millionen Thüringer Rostbratwürste sind das pro Jahr – und zwei Drittel davon essen wir selbst!
Während in Südthüringen oft nur auf Salz, Pfeffer und Knoblauch gesetzt wird, sieht das oberhalb des Rennsteigs ganz anders aus. Der Rennsteig wird in der Hinsicht gerne auch als Bratwurstäquator bezeichnet, da oberhalb davon mit wesentlich mehr Gewürzen gearbeitet wird. Während im Osten Kümmel sehr beliebt ist, kommt im Norden eher Majoran mit in die Wurst. Und in West- sowie Mittelthüringen wird gern Zitronenschale und Muskatblüte dem Fleisch beigemengt. Das ist aber nur als Richtlinie zu sehen, denn schließlich liegt die genaue Würzmischung in der Hand des Fleischers und wird schon seit Generationen weitergegeben, während das Rezept für Außenstehende ein Geheimnis bleibt.
In diesen Familienrezepten sind neben Salz, Pfeffer, Kümmel, Majoran, Knoblauch, Muskat und Zitronenschale auch gerne Gewürze wie Piment oder Koriander aufgeführt. Und wem das an Geschmack noch nicht reicht, legt die Würste vor dem Braten in einen Sud, der oft aus Bier, Senf und Zwiebelringen besteht und auch gegen das Aufplatzen der Würste beim Braten verhindern soll.
Hervorragende Thüringer Rostbratwürste produzieren unter anderem diese regionalen Unternehmen: