Direktaussaat: Schritt für Schritt
Entferne Steine und Unkraut vom Boden und lockere ihn mit dem Rechen auf, sodass er feinkrümelig und glatt wird. Miss den Reihenabstand aus, den Dein Saatgut benötigt und markiere die Reihe am besten sofort mit einem beschrifteten Pflanzschild. Nun ziehst Du eine Rille, streust die Samen im richtigen Abstand hinein und verschließt die Rille mit Erde. Den Reihen- und Pflanzabstand sowie den perfekten Saatzeitpunkt und weitere wichtige Informationen über die Samen findest Du auf der Rückseite des Saatguttütchens.
Alternativ kannst Du die Samen auch breitwürfig aussäen – so, als ob Du Vogelfutter verteilen würdest. Gerade für Blumen, aber zum Beispiel auch für Feldsalat ist das eine beliebte Methode. Wichtig ist, dass Du auch bei dieser Methode darauf achtest, dass die Pflanzabstände eingehalten werden. Anschließend kannst Du die Samen etwas in den Boden einharken, damit sie nicht weggeweht werden und etwas vor dem Austrocknen geschützt sind. Das breitwürfige Säen fällt leichter, wenn Du die Samen mit etwas Sand streckst.
Einige Pflanzen bräuchten draußen zu lange, um sich vom Samen zum Gemüse zu entwickeln. Diese Samen zieht man drinnen vor. Das Vorziehen bedeutet zwar etwas mehr Arbeit als die Direktsaat, aber ist auch kein Hexenwerk. Auch damit kannst Du jetzt noch ohne Probleme beginnen. Zu früh mit dem Vorziehen zu starten ist sowieso nicht zu empfehlen: Die meisten Jungpflanzen dürfen erst nach den Eisheiligen Mitte bzw. Ende Mai in den Garten gepflanzt werden, sobald es keine Frostnächte mehr gibt. Zu früh gesäte Pflänzchen werden bis dahin zu lang, dünn und schlapp und entwickeln sich nicht weiter. Nur Chilis, Paprika und Auberginen sollten schon im Februar vorgezogen werden. Mit Tomaten, Zucchini, Blumen & Co. wartest Du besser bis Mitte oder Ende März.
Anzucht: Schritt für Schritt
Befülle eine Aussaat-Schale zu etwa zwei Dritteln mit Anzuchterde. Drücke die Erde leicht fest und feuchte sie etwas an. Nun verteilst Du die Samen gleichmäßig und nicht zu dicht darauf. Lichtkeimer brauchst Du nur leicht andrücken. Bei Neutralkeimern kannst Du noch etwas Anzuchterde über die Samen geben und die Erde leicht andrücken. Dunkelkeimer bedeckst Du mit der dreifachen Samenstärke Erde oder bohrst mit einem Stäbchen ein entsprechend tiefes Loch in die Erde, wo Du den Samen hineinlegst. Nutzt Du zum Vorziehen Anzuchttöpfe, gibst Du etwa ein bis drei Samen in einen Topf. Vergiss zum Schluss nicht, die Schalen bzw. Töpfe zu beschriften!
Zum Vorziehen ist Anzuchterde zu empfehlen: Sie ist ideal für kleine
Samen und zarte Wurzeln, da sie feinkrümelig und nicht gedüngt ist.
Nun folgt der wichtigste Teil des Vorziehens: Die Erde muss stets feucht gehalten werden. Dazu empfiehlt sich eine durchsichtige Gewächshaushaube oder Plastikfolie, die über die Schale gestülpt wird. Zum Gießen eignet sich eine Sprühflasche oder eine Ballbrause – beide befeuchten das Saatgut sanft, ohne es wegzuschwemmen.
Lüfte mehrmals am Tag und entferne die Folie, sobald die Samen gekeimt sind. Jetzt kannst Du die Keimlinge auch ruhig kühler stellen: 15° C sind für viele Keimlinge ideal. Wichtig ist, dass der Standort dennoch so hell wie möglich ist.
Sobald die ersten richtigen Blätter zu sehen sind (nicht die Keimblätter!) wird pikiert. Das Pikieren wird auch Vereinzeln genannt. Die jungen Pflänzchen kommen nun aus der Aussaat-Schale in Töpfchen mit gedüngter Erde. Auch Jungpflänzchen in Anzuchttöpfen sollten nun umgesetzt werden.
Pikieren: Schritt für Schritt
Jungpflanzen vereinzelst Du mit einem Pikierstab oder mit einem schmalen Buttermesser. Grabe in einem neuen Topf ein kleines Loch, heble die Pflanze ganz vorsichtig aus der Erde und setze sie so in ihren neuen Topf, dass alle Wurzeln im Loch verschwinden. Schaufle das Loch zu und drücke die Erde sanft an.
Sobald die Jungpflanzen etwas größer und die Temperaturen milder sind, können die kleinen an warmen Tagen etwas Frischluft schnappen. Stelle sie dazu am besten an einen schattigen, windgeschützten Ort. Vergiss nicht, sie nachts reinzuholen! Durch das Abhärten gewöhnen sich die Jungpflanzen schon vorab an die Freilandbedingungen und bekommen später beim Auspflanzen keinen Schock – der kann sogar zum Eingehen der Pflanzen führen.