Von südamerikanischem Gold zu europäischem Rot
Ursprünglich kommt die Tomate aus Mittel- und Südamerika. Dort wurde sie schon vor über 2.000 Jahren von den Maya kultiviert. Allerdings waren diese Urtomaten nicht größer als Johannisbeeren. Auch die späteren Tomaten, die Christoph Kolumbus mit nach Europa brachte, waren noch kleiner als unsere heutigen Tomaten und hatten noch dazu eine gelbe Schale. Gerade in Südeuropa wurde die Tomate in relativ großen Mengen angebaut und erreichte schnell einen Kultstatus. Nicht umsonst trägt die Tomate auf Italienisch den Namen pomodoro – auf Deutsch Goldapfel. Wer jedoch denkt, dass die meisten Tomaten in Italien angebaut werden, liegt falsch: Heute wächst ein Drittel der weltweit angebauten Tomaten in China.
1876 produzierte John Henry Heinz die ersten Ketchup-Flaschen – noch bevor vier Jahre später in Neapel das erste Rezept für eine Pizza entwickelt wurde. Heute genießen wir zur Original Thüringer Rostbratwurst natürlich nur BORN-Ketchup.

Giftige Tomaten?
Während die Südeuropäer die Tomate schnell lieb gewannen, galt sie in Mittel- und Nordeuropa lange Zeit als giftig. Die Tomate sah nämlich nicht nur der giftigen Tollkirsche ähnlich, sondern auch dem Apfel, den Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis kosteten und der schließlich der Auslöser dafür war, dass beide aus dem Paradies geworfen wurden. Bis heute heißt die Tomate deshalb in Österreich Paradiesapfel bzw. Paradeiser.
Darüber hinaus sprach noch eine weitere Gegebenheit dafür, dass die Tomate giftig sei: Es gab nämlich immer wieder Todesfälle, nachdem Aristokraten Tomaten genossen hatten. Schuld daran war jedoch das Geschirr, das damals aus bleihaltigem Hartzinn bestand. Kam das Blei in Kontakt mit säurehaltigen Lebensmitteln, ging es in das Lebensmittel über und löste beim Genießenden eine tödliche Bleivergiftung aus.
Die weltweit beliebteste Sorte ist die Salattomate: Sie macht 70 % aller angebauten Tomaten aus. Neben der Salattomate gibt es auch bis zu 1 Kilo schwere Fleischtomaten, kleine und süße Cocktailtomaten und Paprikatomaten, die einer Paprika ähnlich sehen und perfekt zum Füllen geeignet sind.
Tomaten lieben Sonne
Tomaten sind kleine Reifekünstler: Pflückt man unreife Tomaten, kann man sie in Zeitungspapier gewickelt bei Zimmertemperatur nachreifen lassen. Geschmacklich sind sie mit reif gepflückten Tomaten aber nicht zu vergleichen, denn je mehr Sonne Tomaten beim Wachsen bekommen, desto intensiver schmecken sie. Deshalb sollten Tomaten auch nur saisonal gekauft werden: Tomaten, die in der kalten Jahreszeit im Gewächshaus wachsen, schmecken oft sehr wässrig und riechen auch nach nichts, während reife Tomaten aromatisch duften.
100 Gramm Tomaten enthalten 40 % von unserem Tagesbedarf an Vitamin C und nur 3,5 Gramm Kohlenhydrate. Außerdem reichen zwei Tomaten aus, um unseren Tagesbedarf an Körperzellen schützendem Lycopin aufzunehmen.
Nach dem Kauf kannst Du Tomaten mindestens eine Woche lagern – am besten bei 12 bis 18 Grad, aber niemals im Kühlschrank oder in der Nähe von ethylenempfindlichem Obst oder Gemüse. Am längsten halten sich Strauchtomaten, da diese über den Stiel weiterhin mit Nährstoffen versorgt werden. Deshalb sollte der Stiel während der Lagerung nicht entfernt werden. Achte außerdem darauf, Tomaten zu verbrauchen, bevor sie sehr weich sind: Dann sind die Tomaten überreif und haben bereits wieder an Geschmack verloren. Sind Tomaten vor dem Verzehr aber noch grün, sind sie noch unreif und sollten wegen ihres hohen Solanin-Gehalts nicht gegessen werden. Eine Ausnahme sind natürlich Sorten, die auch in ihrer Vollreife eine grüne Farbe haben 😉