Die Vorbereitungen
Bevor es ans Eingemachte geht, braucht es für eine Weinverkostung ein paar Vorbereitungen. Da wir neben dem Geruch und Geschmack auch die Optik des Weins beurteilen wollen, hilft helles Licht, um die Farbe und Klarheit korrekt einschätzen zu können. Auch eine weiße Tischdecke unterstützt die Wahrnehmung der Farbe. Um möglichst geruchsneutral verkosten zu können, lüftest Du kurz davor am besten gut durch und vermeidest starke Essensgerüche oder Tabakqualm.
Vergleichbare Weine wählen
Eine richtige Weinverkostung ist es erst, wenn mindestens drei verschiedene Weine auf dem Tisch stehen. Für Anfänger sollten es nicht mehr als fünf oder sechs Weine sein, Profis verkosten auch gerne bis zu neun Weine. Ab zehn Weinen überfordert man allmählich die Sinne 😉
Theoretisch könnten natürlich alle möglichen Weine zusammen verkostet werden. Doch Weine verkostet man vor allem, um Unterschiede zwischen ähnlichen Weinen herauszuschmecken. Daher sollten die Weine, die im Glas landen, miteinander vergleichbar sein. Das können für Anfänger einfach verschiedene Rot- oder Weißweinsorten sein. Fortgeschrittene können zum Beispiel Weine einer Rebsorte wählen, die aus verschiedenen Regionen kommen oder der gleiche Jahrgang sind. Spannend ist es auch, Weine aus einer Region zu verkosten und sich auf die Suche nach dem für die Region charakteristischen Geschmack zu begeben. Eine schöne Idee ist auch eine Überraschungsweinprobe, bei der jeder Gast einen Wein mitbringt – gerade dann, wenn niemand weiß, welcher Wein gerade probiert wird.
Das perfekte Weinglas
Zur Verkostung gibt es bestenfalls für jeden Wein ein Weinglas, damit die Weine „nebeneinander“ verkostet werden können. Alternativ tun es auch lediglich zwei Gläser: eins für Weißweine, eins für Rotweine.
Das richtige Weinglas ist farblos, dünnwandig, ungeschliffen und nach oben leicht verengt. Außerdem hat es einen langen Stiel, damit man die Farbe richtig beurteilen kann und die Temperatur des Weins nicht durch die Handwärme beeinflusst wird. Wie bauchig das Glas geformt ist, kommt am besten auf den Wein an, der daraus getrunken werden soll: Schwere Weine entfalten ihr Aroma in dickbauchigen Gläsern am besten, während sich filigrane Weine in großen Kelchen schnell erwärmen und verlieren. In Gläsern mit engen Öffnungen werden die Aromen verstärkt und zentriert.
Möchtest Du Dir nur eine Glassorte zulegen, obwohl Du sowohl roten als auch weißen Wein trinkst, wählst Du am besten ein eiförmiges Glas. Fülle es nie voller als bis zu der Stelle, an der das Glas am weitesten ist.
Die richtige Trinktemperatur
Um Weine fair miteinander vergleichen und jedem eine Chance geben zu können, ist die richtige Trinktemperatur wichtig. Als Faustregel gilt: Je leichter der Wein ist, desto kühler sollte er gelagert und getrunken werden. So trinkt man Weißwein bei 8° C, Rotwein hingegen bei 16° C. Beachte dabei aber, dass gute Weine ein bis zwei Stunden vor dem Genuss in eine Dekantierkaraffe umgefüllt werden sollten, um sie von Weinstein zu befreien und ihnen zusätzlichen Sauerstoff hinzuzuführen. Lagere den Wein, den Du dekantieren möchtest, deshalb am besten etwas kühler, damit er sich während der Zeit an der Raumtemperatur nicht zu stark erwärmt.