Theoretisch kann jeder sein Softeis als Original DDR-Softeis bewerben, denn rechtlich geschützt ist der Begriff nicht. Doch die Geschmacksknospen merken es sofort, ob das Softeis wirklich so wie früher schmeckt: nicht so süß und cremig, sondern erfrischend und erstaunlich intensiv. Dieser einzigartige Geschmack hat mehrere Gründe.
Keine Luft, sondern Eis
Softeis wird nicht wie normales Speiseeis bei -18° C hergestellt, sondern nur bei etwa -5° C – deshalb ist es auch so weich, schmilzt viel schneller und sollte schleunigst gegessen werden 😉 Noch dazu schlagen die Softeis-Maschinen oft bis zu 30 % Luft in die Eismasse, was das Eis noch weicher macht. In der DDR fehlte die Luft im Eis jedoch, wodurch das Softeis fester war.
Die Ilka-Maschine
Hergestellt wurde das Softeis zu DDR-Zeiten im Ilka Eisfreezer, hergestellt im VEB Kältetechnik Niedersachswerfen. Die Ilka-Maschinen können bis zu 32 Kilo Softeis pro Stunde produzieren und sind noch heute in einigen Softeisdielen im Einsatz. Die Maschinen kühlen einen Eismix aus Pulver und damals vor allem Wasser (selten auch Milch) auf -5° C herunter. Serviert wurde dann am liebsten Schoko-Vanille entweder in einer dünnen Kegelwaffel oder in einer Muschel-Waffel mit klassischem Namenslöffel dazu.