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Welt-Recycling-Tag

Was für ein Müll!

Am 18. März ist Welt-Recycling-Tag. Ein guter Grund, um zu schauen, wie wir selbst und Thüringer Unternehmen weniger Müll produzieren können. Außerdem gehen wir der Mülltonne auf den Grund und zeigen Dir vom Altglas bis zur Wertstofftonne, wie Du Abfälle richtig trennst.

Plastikmüll

Der Welt-Recycling-Tag wurde vor einigen Jahren vom Weltrecyclingverband ins Leben gerufen, um die Themen rund um Recycling und die Wiederverwertung von Rohstoffen der breiten Öffentlichkeit ins Gedächtnis zu rufen – und genau diesen Themen widmen wir uns in diesem Beitrag, denn jedes Jahr produziert die Menschheit 2 Milliarden Tonnen Müll – pro Tag sind das 5,5 Millionen Tonnen! Eine unvorstellbare Zahl, die zahlreiche schlechte Folgen mit sich bringt: Allein in der Nordsee landen jährlich 20.000 Tonnen Müll, die in Form von Mikroplastik bis in unseren Magen gelangen.


Die 3R-Regel

Seit einigen Jahren gibt es eine berühmte Faustregel, die dabei helfen kann, weniger Müll zu erzeugen: die 3R-Regel.

Reduce (reduzieren)

Kurz gefasst bedeutet diese Regel, dass man nicht unüberlegt einkaufen sollte, da Dinge sonst schneller im Abfall landen. Überlege, bevor Du Dir zum Beispiel diesen einen Pullover, der gerade im Angebot ist, kaufen möchtest. Brauchst Du ihn wirklich oder landet er nach einem Jahr, in dem er nur ungetragen im Schrank hing, dann doch im Müll oder in der Altkleidersammlung? Gerade sehr günstige Produkte gehen außerdem oft schneller kaputt – vielleicht kannst Du ab und zu auch zu hochwertigeren Produkten greifen? Die kosten zwar mehr, halten dafür aber länger.
Ein anderer, ganz einfacher Schritt, um Müll zu vermeiden, ist zum Beispiel, zum Einkaufen Einkaufsnetze mitzunehmen. So sparst Du dir die dünnen Plastikbeutelchen in der Gemüseabteilung oder den extra Beutel an der Kasse. Außerdem hilft ein einziger Aufkleber gegen kostenlose Werbung und Zeitungen in Deinem Briefkasten, die – ganz ehrlich – sonst ja eh direkt im Altpapier landen, oder?

Reuse (wiederverwenden)

Verwende Dinge so oft bzw. so lange wie möglich, bevor Du sie ersetzt – das gilt zum Beispiel für technische Geräte (es muss nicht immer das neuste Modell sein!). Möchtest Du dann doch etwas ersetzen, versuche doch mal, das alte Gerät zu verschenken oder günstig zu verkaufen. Geht etwas kaputt, kannst Du es reparieren lassen, anstatt es in den Abfall zu werfen. Suchst Du zum Beispiel nach neuen Einrichtungsgegenständen, schau Dich doch erstmal in Trödelhallen oder auf Tauschportalen nach etwas Gebrauchtem um, bevor Du etwas Neues kaufst. Das spart nicht nur Geld, sondern auch Ressourcen und verursacht keinen Müll.

Recycle

Abfall richtig zu entsorgen und ihn so wieder in den Zyklus der Wiederverwertung einzuschleusen schont Ressourcen, da keine neuen Rohstoffe verwendet werden müssen. So wird Dingen bzw. Bestandteilen von Dingen ein neuer Zweck gegeben – aus Plastikflaschen werden so zum Beispiel Taschen. Bei uns in Deutschland wird seit Jahrzehnten Abfall recycelt, um Mülldeponien abzuschaffen und Wertstoffe wiederzuverwenden. Dazu wurde in den 90er Jahren extra der gelbe Sack erfunden: Knapp die Hälfte der Wertstoffe, die darin landen, werden recycelt.


Müll richtig trennen

Heutzutage wird in Abfallwirtschaftsbetrieben mithilfe von Sortieranlagen der Müll sortiert. Diese Anlagen funktionieren aber nur effizient, wenn wir selbst Müll richtig trennen – was zugegeben nicht immer ganz einfach ist.

Grundsätzlich werden bei der Mülltrennung fünf Kategorien unterschieden:
Wertstoffe bzw. Leichtverpackungen, Glas, Papier, Bio- und Restmüll.

In die gelbe Tonne bzw. in den gelben Sack kommen lediglich Leichtverpackungen aus Kunststoff (inkl. Plastiktüten, Tetra Paks und pfandfreie Plastikflaschen), Aluminium, Styropor und Weißblech. In explizit so bezeichnete Werstofftonnen – ihre Farbe ist ebenfalls gelb, aber sie sind trotzdem keine gelben Tonnen im eigentlichen Sinn – darf auch Müll, der aus Kunststoff, Aluminium und Weißblech besteht, aber keine Verpackung ist. Dazu zählen zum Beispiel Zahnbürsten, Spielzeug oder Kochtöpfe.

So hilfst Du der Sortieranlage

Joghurtbecher gehören in die gelbe Tonne, bestehen aber aus zwei verschiedenen Materialien: Während der Becher aus Plastik ist, ist der Deckel aus Alu. Beide Materialien kommen in den gelben Sack, allerdings können die Sortieranlagen in den Abfallwirtschaftsbetrieben immer nur ein Material erkennen. Deshalb solltest Du beim Joghurt und bei ähnlichen Produkten immer den Deckel vom Becher trennen.

Mockup psd created by Xvect intern – www.freepik.com

In die Papiertonne kommt alles aus Papier, Pappe oder Karton. Ausnahmen sind weiße Kassenbons, Papiertaschentücher, Servietten, beschichtetes Geschenkpapier, Fotopapier und sonstiges (Back-) Papier oder Kartons, an denen Essensreste kleben (beispielsweise Pizzakartons) – das kommt alles in den Restmüll. Blaue Kassenbons dagegen dürfen übrigens ins Altpapier.

Altglas wird in Deutschland in zentralen Containern entsorgt und dort nach braunem, grünem und weißem Glas sortiert. Flaschen und Gläser, die mehrere bzw. andere Farben haben, kommen mit in den Container für grünes Glas: Im Gegensatz zu braunem und weißem Glas fallen „Verunreinigungen“ im Grün nicht so stark auf, während ein einziges grünes Glas die Farbe von 500 Kilo Weißglas verändert.
Altglas kannst Du ruhig löffelrein bzw. tropffrei entsorgen, das heißt, Du brauchst Gläser und Flaschen nicht auswaschen, bevor Du sie wegwirfst, da sie vor der Aufbereitung sowieso gewaschen werden und sich das Reinigen Zuhause sonst negativ auf die eingerechnete Klimabilanz auswirkt. Das gilt übrigens auch für alle Leichtverpackungen, die in der gelben Tonne landen!

Papieretiketten kannst Du getrost am Altglas lassen,
aber Deckel gern in der Wertstofftonne entsorgen.
Trinkgläser, Spiegel, Fensterglas und Porzellan gehören
dagegen in den Restmüll, nicht ins Altglas.

In die Biotonne kommen alle organischen, also verrottbaren Abfälle wie Essensreste und Grünabfälle. Eine Ausnahme ist das neuerdings beliebte kompostierbare Bioplastik, aus dem zum Beispiel auch Biomülltüten bestehen können: Dieses sollte nicht in der Biotonne landen! Das Bioplastik besteht zwar aus pflanzlichen Stoffen, verrottet in den Müllanlagen aber viel zu langsam.

Alles, das nicht aus Papier, Kunststoff, Alu, Weißblech und organischem Material besteht, kommt in die schwarze Restmülltonne, zum Beispiel kaputte Kleidung, Taschentücher, weiße Kassenbons, beschichtetes Papier (auch Fotos), Windeln, Staubsaugerbeutel, Glühbirnen und Halogenlampen, Zigaretten, kalte Asche und so weiter. Der Müll, der in der schwarzen Tonne landet, wird nicht wiederverwertet.

Sonderfälle entsorgen

Es gibt auch einige Sonderfälle, die nicht so einfach über die Mülltonnen Zuhause entsorgt werden können. Für alte CDs oder DVDs, Batterien und Energiespar- sowie LED-Lampen gibt es in Wertstoffhöfen oder Drogerien und auch in einigen Supermärkten Sammelboxen. Aussortierte Kleidung, die noch getragen werden kann, kannst Du zu gemeinnützigen Altkleidercontainern bringen. Über abgelaufene Medikamente freuen sich Apotheken und Elektroschrott kannst Du zum Wertstoffhof bringen.

Hier findest Du ausführliche Listen, die Dir bei der Mülltrennung helfen können.

BORN setzt auf Nachhaltigkeit. Erfahre hier mehr darüber!

Vorreiter aus Thüringen

Einige Thüringer Unternehmen engagieren sich besonders stark im Bereich Müllvermeidung bzw. Recycling. So möchte Nabio so wenig wie möglich verschwenden und entscheidet sich deshalb auch bewusst vollkommen gegen Plastik – selbst bei den Produkten, die zum Mitnehmen und unterwegs essen gedacht sind. Stattdessen setzt Nabio ganz auf Gläser und Dosen und beiliegendes Holzbesteck – also Materialien, die eine bessere Ökobilanz als Plastikverpackungen haben. Gerade Dosen sind als ressourcenschonende Verpackung besonders gut geeignet, da sie noch dazu kein Licht durchlassen, relativ leicht sind und (im Gegensatz zu Glas) nicht zerbrechen können. Übrigens bestehen selbst die Etiketten aus recyceltem Karton.
Doch nicht nur die Verpackung ist bei Nabio nachhaltig, sondern auch die Produktion soll Ressourcen schonen und unsere vielfältige Natur erhalten. Deshalb produziert Nabio immer nur so viel, wie sie brauchen – und bleibt doch mal etwas übrig, kommen die Lebensmittel zur Tafel oder zu Food-Sharing-Initiativen. Nicht essbare Reste werden in der eigenen Biogasanlage zu Dünger für die Felder verarbeitet.

Auch BORN setzt immer mehr auf Nachhaltigkeit und Müllvermeidung: Der Plastikbecher vom klassischen BORN-Senf ist leichter als bei anderen Senffirmen, wodurch CO2 gespart wird. Außerdem lässt sich die Außenhülle vom Becher, die aus Karton besteht, ganz leicht abtrennen und im Altpapier entsorgen. So lässt sich der Senfbecher optimal recyceln. Ein weiterer Vorteil des Pappmantels ist, dass dünnere Becher mit weniger Kunststoff verwendet werden können, da der Pappmantel dem Becher die nötige Stabilität verleiht. Übrigens wird bei BORN – genauso wie bei Nabio – mittlerweile auch im Online-Versand ganz auf Füllmaterial aus alten Kartons gesetzt – und leere Senfgläser können im BORN-Senfladen in Erfurt einfach nachgefüllt werden!
Ähnlich nachhaltig arbeitet Schweizer Sauerkonserven: Mit Respekt für den Planeten, Menschen, die Tiere und Natur arbeitet das Unternehmen stets daran, Wasser, Strom und Wärme einzusparen. Die aus Pappe und Glas bestehenden Verpackungen werden optimal recycelt.

Die Kultlöffel von HEXEN-Eis mit den eingeprägten Namen kennt in Thüringen wohl jeder. Doch im letzten Jahr wären sie fast verschwunden, da seitdem in der EU Einweggeschirr und -besteck aus Plastik verboten ist – wozu auch die HEXEN-Eis-Löffel zählen. Also hat sich HEXEN-Eis bzw. Ablig auf die Suche nach einem neuen Stoff für die Löffel gemacht. Pappe wäre sofort durchgeweicht und für Holz müssten wertvolle Bäume gefällt werden. Schließlich hat HEXEN-Eis bzw. Ablig eine Firma in Mittweida gefunden, die biobasierten Kunststoff verarbeitet. Die zukünftigen Eislöffel bestehen also aus einem mikroplastikfreien Cellulose-Granulat, das sich so schnell abbaut wie Baumblätter in der Natur und dann lediglich in seine Bestandteile – CO2, Wasser und Biomasse – zerfällt. Dank des biobasierten Kunststoffs bleibt die Form der Löffel gleich und auch die Prägungen können zum Glück bleiben. Einzig und allein die Farben werden etwas gedeckter aussehen. Die neuen Löffel wird es etwa Ende 2022 geben, bis dahin werden noch Restbestände aufgebraucht. Für die neuen Eislöffel wurden auch wieder extra neue Namen aufgenommen: Mittlerweile sind es rund 150 Namen von Petra und Otto bis hin zu Ella und Luca.

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