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Plastik, Papier, Glas, Konserven

Welche Verpackung ist die beste?

Es vergeht kein Tag, an dem wir nicht mindestens eine Verpackung öffnen, schließen kaufen oder wegwerfen. Verpackungen gehören zu unserem Alltag dazu. Sie sind sehr nützlich und in manchen Bereichen auch extrem notwendig: Verpackungen ermöglichen das Einhalten von Hygienebestimmungen und können die Haltbarkeit verlängern. Allerdings hat auch jede einzelne Verpackung negative Umweltauswirkungen. Deshalb gibt es seit ein paar Jahren den Trend, mehr auf Papier und Glas statt auf Plastik zu setzen. Wir schauen uns zum Tag der Umwelt am 5. Juni an, ob dieser Trend wirklich Gutes für die Umwelt tut.

Verpackungen verbrauchen Ressourcen. Ihre Herstellung und Transport sind verantwortlich für den Ausstoß von Treibhausgasen und Schadstoffen. Außerdem machen Verpackungen den größten Anteil vom Haushaltsmüll aus: 2021 gab es in Deutschland 19,7 Millionen Tonnen Verpackungsmüll – knapp die Hälfte davon macht Papier, Pappe oder Karton aus. Deshalb lautet der wichtigste Grundsatz, wenn es um Verpackungen geht: Die beste Verpackung ist keine Verpackung. So weit möglich, ist deshalb das Kaufen von unverpackten, losen Produkten das Beste, was du tun kannst. Außerdem hilft es, unnötige Verpackungen zu vermeiden – dazu zählen zum Beispiel einzeln verpackte Teebeutel, in Karton und Plastiktüte verpacktes Müsli oder Zahnpasta, die zusätzlich in einen Karton verpackt ist. Lässt sich eine Verpackung nicht vermeiden, sollte sie grundsätzlich so wenige Ressourcen wie möglich verbrauchen und mindestens recycelbar, besser noch wiederverwendbar sein. Wie Du darauf basierend beim Einkaufen die beste Entscheidung treffen kannst, zeigen wir Dir weiter unten im Beitrag.

Ein Beispiel für wiederverwendbare Verpackungen sind Mehrweg-Verpackungen. Diese können oft wiederverwendet werden, bis sie beschädigt oder zu abgenutzt sind. Dann können sie immer noch recycelt werden. Bestenfalls werden so aus abgenutzten Flaschen neue Flaschen oder aus kaputten Kästen neue Kästen. Allerdings gibt es diese Mehrweg-Systeme bisher fast nur für Getränke.

Diese verschiedenen Arten von Verpackungen gibt es:
Verkaufsverpackungen schützen das Produkt direkt – das sind zum Beispiel eine Zahnpasta-Tube oder ein Joghurtglas. Umverpackungen fassen hingegen mehrere Produkte zusammen oder sorgen für eine schöne Optik beim Verkauf – zum Beispiel ein Karton um der Zahnpasta-Tube oder ein Karton, der mehrere kleine Kunststoff-Joghurtbecher zusammenhält.
Serviceverpackungen werden direkt im Laden befüllt. Dazu gehören zum Beispiel Brötchentüten, Tragetaschen oder Imbiss-Geschirr.
Versandverpackungen wie Briefe, Füllmaterial und Kartons werden zum Verschicken von Waren benutzt, während Paletten und Folien als Transportverpackung gelten.
Plastikmüll

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Das können die verschiedenen Verpackungsmaterialien

Kurz vorab: Ein ideales Verpackungsmaterial für alle Produkte gibt es nicht. Jedes Material hat seine Vor- und Nachteile. Und vielleicht wirst Du einige Materialien nach diesem Artikel auch mit anderen Augen sehen.

  • Papierverpackungen funktionieren eigentlich nur bei haltbaren, trockenen und fettfreien Lebensmitteln. Trotzdem werden sie zum Beispiel sehr gerne als Tiefkühl-Umverpackung eingesetzt. Diese Verpackungen enthalten oft chemischen Nassverfestiger und gehören deshalb nicht ins Altpapier – es sei denn, auf der Verpackung wird etwas anderes angegeben.
    Ein großer Vorteil von Papier ist auch gleichzeitig sein Nachteil: Papier-Verpackungen bestehen größtenteils aus Holz, einem nachwachsenden Rohstoff. Allerdings führt die hohe Nachfrage dazu, dass immer mehr Wälder zerstört werden. Außerdem entstehen bei der chemischen Papierproduktion viele Schadstoffe.
  • Plastik ist nicht gleich Plastik. Am häufigsten werden für Verpackungen PE, PP und PET eingesetzt. Polyethylen (PE) ist weich und flexibel und steckt meistens in Tüten und Folien. Polypropylen (PP) ist härter als PE und hält auch höhere Temperaturen gut aus. Aus PP werden zum Beispiel Essbehälter oder Thermoboxen hergestellt. Polyethylenterephthalat (PET) ist sehr stabil und nicht dehnbar. Dadurch ist er bruchsicher – weshalb er in der Regel für Getränkeflaschen genutzt wird.
    An sich sind alle drei Sorten Kunststoff sehr gut recyclingfähig. Trotzdem wird PET aus der gelben Tonne verbrannt: Dadurch, dass PET-Einweg-Getränkeflaschen extra in Automaten gesammelt werden, gibt es schon genug hochwertiges, sortenreines PET im Kreislauf. Das PET aus der gelben Tonne extra zu sammeln, ist wirtschaftlich nicht interessant.

Recycelt werden vor allem Weißblech, Aluminium, Getränkekartons und getrennte Kunststoffarten. Bis zum 31.12.2025 sollen mindestens 65 % der Abfälle recycelt werden, bis zum 31.12.2030 sollen es 70 % sein.

  • Glas gilt ähnlich wie Papier als besonders nachhaltige Verpackung – dabei hat es sein gutes Image gar nicht verdient. Tatsächlich lohnt sich der Kauf von Produkten in Glas-Verpackungen kaum – und Einwegglas ist einer der umweltschädlichsten Verpackungen überhaupt. Zwar hat Glas eine hohe Recyclingquote, aber durch sein hohes Gewicht auch extrem hohe Schadstoff- und Treibhausgas-Emissionen.
    Glas-Verpackungen sind nur dann sinnvoll, wenn sie in einem Mehrweg-System genutzt werden und der Inhalt deutlich schwerer als die Verpackung ist oder das Produkt direkt aus der Region kommt.
  • Verbundverpackungen sind die Trickser unter den Verpackungen. Was nach Papier aussieht, beinhaltet oft verbundene Kunststoff- oder Aluminiumschichten – oder auch beides. Der Klassiker sind drei Schichten: außen Papier (sieht gut aus und lässt sich hervorragend bedrucken), innen PE (versiegelt) und dazwischen Aluminium (bildet eine Barriere). Diese Verbundverpackungen sind zum Beispiel bei Tütensuppen, Kaffee, Müsli oder Wurst gängig. Du erkennst sie daran, dass sie sich gar nicht oder nur schlecht einreißen lassen. Sofern die Schichten nicht voneinander trennbar sind, gehören diese Verpackungen in die gelbe Tonne: Von der Verpackung wird in der Regel nur das Aluminium recycelt, der Rest wird verbrannt.

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  • Und was ist mit biologisch abbaubaren oder kompostierbaren Materialien? Diese Verpackungen scheinen – wie auch Papier und Glas – auf den ersten Blick besonders nachhaltig zu sein. Allerdings ist ihre Herstellung sehr energieaufwändig. Außerdem sind sie nur einmalig nutzbar. Und was die Verwertung betrifft: Auf dem heimischen Kompost können sie sich wegen zu geringer Temperaturen nicht zersetzen und in industriellen Kompostieranlagen brauchen sie zu viel Zeit, um sich abzubauen. Deshalb werden diese Materialien im Endeffekt verbrannt statt recycelt oder kompostiert.
    Einige Ausnahmen gibt es aber mittlerweile: Seit Jahren wird an innovativen Verpackungen getüftelt, die möglichst wenig umweltschädlich sind. Dabei ist auch eine Verpackung aus Seetang entstanden. Diese ist tatsächlich vollkommen biologisch abbaubar, aber vor allem: essbar! Die Verpackung bildet eine Art wasserdichte Haut, wie zum Beispiel bei einer Traube, und ist ideal für Flüssigkeiten in kleinen Portionen – Dips, Saucen etc.

Die Umstellung von Kunststoff-Verpackungen auf Papier, Papierverbund oder Glas ist nicht automatisch besser für die Umwelt. Im Gegenteil: Wenn das Produkt davor in leichtem, recyclingfähigem Kunststoff verpackt war und dann in schweres, energieintensives Einwegglas, einen nicht recyclingfähigen Papierverbund oder schweres Papier verpackt wird, entstehen wesentlich höhere Umweltbelastungen als bei der vorherigen Plastik-Verpackung.

Welche Lebensmittel kaufe ich am besten in welcher Verpackung?

Gemüsekonserven 🥫

🙂 Die beste Lösung gibt es noch nicht allzu oft: Schlauchbeutel aus Plastik sorgen durch ihr niedriges Verpackungsgewicht für geringere Emissionen beim Transport.
☹️ Die klassischen Konserven aus Weißblech verursachen elf Mal so hohe Emissionen wie der Schlauchbeutel.
😩 Das Einwegglas mit Weißblech-Deckel ist noch schwerer als die Konserve.

verarbeitete Tomaten 🍅

🙂 Ein Verbundkarton aus Papier und Plastik oder Aluminium hat nur ein sehr geringes Gewicht und besteht zumindest teilweise aus nachwachsenden Rohstoffen.
☹️ Weißblech-Konserven versuchen mehr als sieben Mal so hohe Klimabelastungen wie der Verbundkarton.
😩 Das Einwegglas verursacht auch hier durch sein hohes Gewicht die meisten Schadstoffe.

Obst & Gemüse 🍐

🙂 Wenn Du es mindestens 50x benutzt, ist Mehrweg-Polyester die beste Art, Obst und Gemüse aus dem Supermarkt mitzunehmen – sofern Du es nicht einfach lose transportieren kannst. Viele Supermärkte bieten diese leichten Beutel mittlerweile für wenig Geld an.
😐 Selbst wenn Du Baumwollbeutel mindestens 100x benutzt, kommen sie nicht an die Umweltfreundlichkeit von Mehrweg-Polyester heran. Und dann sollte es auch noch auf jeden Fall Bio-Baumwolle sein, da die Baumwoll-Herstellung an sich schon sehr umweltschädlich ist.
☹️ Der klassische Einweg-Plastikbeutel verursacht durch sein geringes Gewicht immerhin geringere Emissionen beim Transport.
😩 Einweg-Papiertüten haben durch ihr acht Mal höheres Gewicht als Plastikbeutel noch schlechtere Umweltauswirkungen.

Obst & Gemüse in Schalen 🍓

🙂 Pappschalen sind leicht und haben nur wenige negative Auswirkungen auf die Umwelt.
😐 Papierschalen sind ebenfalls leicht, allerdings werden diese Schalen „gegossen“, was sehr energieintensiv ist.
☹️ Plastikschalen aus PP verbrauchen wesentlich mehr Ressourcen. PP-Schalen sind relativ weich und dünn.
😩 Plastikschalen aus PET werden nicht recycelt, sondern verbrannt.

Müsli und Nudeln 🍝

🙂 Es gibt sie noch nicht so oft, aber wenn, dann greife am besten zu Beuteln aus Papier. Wichtig ist, dass sie wirklich zu 100 % aus Papier bestehen und innen nicht beschichtet oder mit Plastikfolie überzogen sind.
😐 Der klassische Plastikbeutel verursacht durch sein geringes Gewicht immerhin geringere Emissionen beim Transport.
☹️ Verpackungen, die nicht nur aus dem Plastikbeutel bestehen, sondern noch eine Umverpackung wie einen Pappkarton besitzen, werden dadurch unnötig schwer und verursachen hohe Emissionen beim Transport.

Joghurt und Dessert 🍮

🙂 Die Kombination aus Plastikbecher, Pappbanderole und Aludeckel ist hervorragend recycelbar. Dafür musst Du sie aber getrennt voneinander entsorgen. Alternativ kannst Du hier mal zum Glas greifen – zumindest, wenn es sich dabei um ein Mehrwegglas handelt, das direkt aus der Region kommt und nicht weiter als 100 Kilometer transportiert wurde.
😐 Plastikbecher mit Aludeckel haben ein geringes Gewicht und dadurch eine geringe Schadstoffbelastung beim Transport. Ähnlich schneidet das Mehrwegglas aus, das nicht aus der Region kommt, sondern aus 500 km Entfernung, da durch das hohe Gewicht auch hohe Klima- und Schadstoffbelastungen beim Transport entstehen.
😩 Sowohl Einweg-Gläser als auch kleine Kunststoff-Joghurtbecher mit Aludeckel und einer zusätzlichen Umweltverpackung aus Pappe sind die schlechteste Wahl.

Senf 🍯

🙂 Plastikbecher aus PP sind leicht und sehr gut recycelbar.
😐 Einweggläser mit Weißblechdeckel sind sehr energieintensiv.
☹️ Einweg-Plastikflaschen aus PET können nicht recycelt werden.
😩 Alutuben mit Plastikverschluss haben zwar hohe Recyclingquoten, verbrauchen bei der Herstellung aber sehr viel Energie und Ressourcen.

Schokolade 🍫

🙂 Plastikfolie ist sehr leicht, gut recycelbar und braucht keine Umverpackung.
😐 Die Kombination aus Alufolie als Verbrauchsverpackung und Papier als Umverpackung schützt die Schokolade zwar sehr gut, verbraucht in der Herstellung aber sehr viel Energie.
☹️ Die Kombination aus Alufolie als Verbrauchsverpackung und Pappkarton als Umverpackung verbraucht in der Herstellung nicht nur sehr viel Energie, sondern verursacht auch noch hohe Transport-Emissionen durch den schweren Pappkarton.
Ökologischer Senfanbau

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