Während früher mit natürlichen Pflanzenmaterialien der Sud für das Färben der Eier hergestellt wurde, sind seit einigen Jahrzehnten Färbetabletten immer beliebter geworden. Sie färben schnell und bringen intensive Farben hervor. Allerdings können die in den Farben enthaltene Stoffe durch die Schale ins Ei eindringen und bei uns allergische Reaktionen oder Asthma auslösen, wenn wir sie essen. Deshalb färben wir Ostereier lieber mit natürlichen Materialien. Die Farben werden zwar nicht ganz so knallig wie mithilfe der Färbetabletten, aber Erd- und Pastelltöne sind momentan ja eh im Trend 😉 Und ganz nebenbei vermeiden wir so noch unnötigen Plastikmüll!
Eier auspusten leicht gemacht: Bohre mit einem Schaschlikspieß auf der Ober- und Unterseite vom Ei jeweils ein kleines Loch und stecke den Spieß hindurch, um das Eigelb zu zerstechen. Anschließend hältst Du einen Strohhalm an das obere Loch und pustest kräftig hinein, sodass das Eiweiß und Eigelb durch das untere Loch abfließst.
So färbst Du Ostereier mit Pflanzenmaterial
Grundsätzlich brauchst Du für das Färben mit natürlichen Stoffen nur wenig: Wasser, Pflanzenmaterial, Essig, eventuell Pottasche und natürlich Eier. Greifst Du zu weißen Eiern, werden die Farben intensiver. Bei braunen Eiern wirken sie gedeckter.
Zuerst zerkleinerst Du Dein gewähltes Pflanzenmaterial so fein wie möglich. Hast Du Dich für Gemüse entschieden, brauchst Du davon 500 g. Bei Blättern, Schalen und Beeren reichen 100 g und von Gewürzen oder Tee brauchst Du sogar nur 3 bis 4 Esslöffel.
Gib das Material anschließend zusammen mit 1 Liter Wasser in einen alten Kochtopf (Achtung: Es können Farbrückstände bleiben). Nutzt Du Blätter, Blüten oder Beeren, solltest Du sie nun eine Stunde lang einweichen lassen. Anschließend kochst Du den Sud 30 bis 60 Minuten lang abgedeckt auf. Gibst Du ein wenig Essig dazu, wird die Farbe heller. Mit etwas Pottasche wird sie intensiver.
Während der Sud köchelt, kannst Du schon die Eier vorbereiten – falls Du „richtige“ und keine ausgepusteten Eier färben möchtest. Lege die Eier in einen Topf mit lauwarmem Wasser und bringe es zum Kochen. Sobald das Wasser kocht, stellst Du einen Timer mit der von Dir gewünschten Kochzeit. Anschließend nimmst Du die Eier aus dem Wasser, schreckst sie ab und lässt sie abkühlen. Sobald die Eier abgekühlt sind, legst Du sie kurz in ein Wasserbad mit einem guten Schuss Essig. Das macht die Eier nicht nur sauer und fettfrei, sondern hilft auch dabei, den Herkunftsstempel zu entfernen.
Du kannst Pflanzenmaterial nicht nur zum Färben, sondern auch zum Verzieren von Eiern nutzen. Besonders gut eignen sich Blätter, Kräuter, Grashalme oder Blüten mit markanten Formen.
Lege das Pflanzenmaterial auf das ungefärbte Osterei und ziehe ein abgeschnittenes Stück von einem Nylonstrumpf darüber. Falls das Pflanzenmaterial nicht am Platz bleibt und verrutscht, kannst Du es vorher leicht anfeuchten. Binde den Nylonstrumpf an beiden Enden mit etwas Schnur zu. Nun kannst Du das Ei wie unten beschrieben färben. Ziehe den Strumpf erst ab, wenn die Farbe vollkommen getrocknet ist!
Ist die Farbe vom Sud intensiv genug, gießt Du den Sud durch ein Sieb. Nun kannst Du ihn entweder abkühlen lassen oder direkt einsetzen. Gib dazu einfach die Eier vorsichtig mit einem Löffel oder einer Schöpfkelle in den Sud und lasse sie ziehen, bis die gewünschte Farbintensität erreicht ist. Das kann einige Minuten, aber auch mehrere Stunden dauern, falls Du zum Beispiel mitternachtsblaue Eier haben möchtest.
Nun nimmst Du die Eier aus dem Sud und lässt Sie auf einem Gitter trocknen. Zum Schluss kannst Du sie mit etwas Speiseöl oder einem Stück Speckschwarte einreiben, das sorgt für einen schönen Glanz. Den Sud kannst Du einkochen oder einfrieren, dann hält er sich einige Zeit lang.