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Altenburger Ziegenkäse

Geschützter Käse aus dem Altenburger Land

Im Grenzgebiet zwischen Thüringen und Sachsen wird seit mehr als 100 Jahren ein ganz besonderer Käse hergestellt: Altenburger Ziegenkäse. Er enthält mindestens 15 % Ziegenmilch und trägt als einziges Thüringer Lebensmittel das Siegel geschützte Ursprungsbezeichnung.

Vermutlich wird seit Jahrhunderten auf Bauernhöfen Altenburger Ziegenkäse hergestellt. Erstmals schriftlich erwähnt wurde er zwar erst im Jahr 1862, aber schon damals galt er als traditioneller Käse. Es dauerte noch bis zum Jahr 1897, bis er erstmals in einer Käserei hergestellt wurde. Bis heute gibt es Altenburger Ziegenkäse nur von der Käserei Altenburger Land in Hartha (Thüringen) und von der Käsemanufaktur Falkenhain (Sachsen) zu kaufen.

Seit dem Jahr 1997 trägt Altenburger Ziegenkäse das Siegel geschützte Ursprungsbezeichnung. Dadurch darf er nur im Altenburger Land, Gera, dem Landkreis Greiz, im Burgenlandkreis und Leipziger Umland hergestellt werden. Auch die Milch für den Käse darf nur von dort kommen. Manche sagen, dass die Milch hier anders schmeckt, weil angeblich besonders viel Klee in der Region wächst und so in großen Teilen in den Mägen der Kühe und Ziegen landen würde. Vielleicht liegt es aber auch einfach am Kümmel, der dem Käse beigesetzt wird und braune Flecken im ansonsten milden, blassgelben, geschmeidigen Käseteig hinterlässt.

Das haben Thüringer Rotwurst und Elbe-Saale-Hopfen gemeinsam

In vielen Regionen Deutschlands gibt es Produkte, die dort seit Jahrhunderten hergestellt werden. Damit diese traditionellen Lebensmittel nicht kopiert werden können, werden sie seit dem Jahr 1992 durch EU-Recht geschützt und können verschiedene Gütezeichen tragen.

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Altenburger Ziegenkäse hat die klassische zylindrige Form eines Weichkäses. Er ist immer 3 cm hoch, hat einen Durchmesser von etwa 11,5 cm und wiegt 250 g. Im Normalfall enthält er 30 % Fett i. Tr. und neben Kuhmilch mindestens 15 % Ziegenmilch. Der geringe Ziegenmilch-Anteil hat historische Gründe: Früher hielt jede Bauernfamilie ein paar Ziegen und Käse. Da die Ziegenmilch aber meistens direkt getrunken wurde, blieb für Käse kaum etwas übrig und wurde daher mit Kuhmilch „gestreckt“.

Schmelzendes Gold

Seit Tausenden von Jahren liebt die Menschheit den Käse. Erfunden wurde er, um Milch haltbar machen zu können – und ist rasant zum beliebtesten Milchprodukt aufgestiegen. Während der weltweite Lieblingskäse Mozzarella ist, mag man in Deutschland Gouda am meisten. In Thüringen ist Camembert die beliebteste Käsesorte.

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Um Altenburger Ziegenkäse herzustellen, wird zuerst pasteurisierte Kuhmilch mit Ziegenmilch gemischt. Außerdem werden Milchsäurebakterien dazugegeben. Nach 20 Minuten wird die Milch erwärmt und Lab hinzugefügt. Dadurch dickt die Milch ein und sie kann in walnussgroße Brocken zerschnitten werden. Die flüssige Molke wird abgelassen. Bevor die Käsemasse in runde Formen gefüllt wird, kommen noch Kümmel-Samen dazu.

Bis zum nächsten Tag werden die Käselaiber etwa alle vier Stunden gewendet. Dann wird der Käse aus der Form genommen und gesalzen oder etwa eine Stunde lang in ein Salzbad getaucht. Anschließend darf er drei, vier Tage lang bei 16° C trocknen, bevor er für ein bis zwei Wochen in klimatisierte Reiferäume kommt. Hier bildet sich bei mittlerer Temperatur und hoher Luftfeuchtigkeit allmählich der typische weiße Edelschimmel auf der Käse-Oberfläche, wie Du ihn auch vom Camembert kennst. Sobald die Reifung abgeschlossen ist, kann der Altenburger Ziegenkäse serviert werden – am liebsten zusammen mit ein paar sauren Gurken oder roter Bete auf einer Scheibe Brot!

Was lange reift, wird schließlich köstlich

Ohne die Reifung von Lebensmitteln hätte man vor der Erfindung des Kühlschranks Lebensmittel für den Winter kaum konservieren können. Der Prozess der Reifung gerät immer wieder in Vergessenheit, ist aber immens wichtig für viele Lebensmittel: Sie beeinflusst die Haltbarkeit von Lebensmitteln, macht manches erst genießbar und veredelt anderes durch die Bildung neuer Aromen.

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Titelbild © Zerohund, CC BY-SA 3.0

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