Reifung von Obst & Gemüse
Unreifes Obst und Gemüse schmeckt nicht. Es enthält sehr viel Stärke, Säure und Chlorophyll. Erst während des Reifens steigt der Vitamin- und Zuckergehalt, neue Aromen und Farbstoffe werden gebildet und die Stärke, Säure sowie Gerbstoffe und Chlorophyll werden abgebaut.
Es gibt Obst und Gemüse, das nach der Ernte noch nachreift – und es gibt nicht nachreifendes Obst und Gemüse. Nicht nachreifende Früchte und Gemüsesorten dürfen erst geerntet werden, sobald sie die Vollreife erreicht haben. Das heißt: Das Obst und Gemüse kann so direkt gegessen werden, es sieht so aus und schmeckt so, wie es soll. Das trifft auf viele Beeren und Zitrusfrüchte zu, aber auch auf Paprika und Kirschen.
Nachreifendes Gemüse und Obst wird geerntet, sobald es die Erntereife erreicht hat. Ab dem Punkt reift das Obst und Gemüse selbständig weiter. Wird es hingegen früher geerntet, kann es die Vollreife nicht erreichen, schmeckt also auch anders und wird schneller schlecht. Beispiele für nachreifendes Obst und Gemüse sind Äpfel, Birnen, Pflaumen und Kiwis und Bananen, aber auch Tomaten.
Nachreifendes Obst und Gemüse stößt außerdem Ethylen aus. Dieses Gas beschleunigt die Reifung nach der Ernte, lässt aber nicht nachreifende Früchte und Gemüsesorten in der Umgebung wesentlich schneller verderben. Ethylenausstoßende und -empfindliche Früchte und Gemüse sollten also stets getrennt voneinander gelagert werden!
Reifung von Käse
Käse entsteht aus Milch, die mit Milchsäurebakterien und Lab versetzt wird. Daraus entsteht eine dicke Masse, der sogenannte Bruch. Dieser wird in feine oder gröbere Stücke geschnitten und anschließend geformt. Dieser Rohkäse ist weitestgehend geschmacksneutral. Um seinen typischen Charakter zu bekommen, muss er reifen.
Während Schnittkäse mehrere Wochen und Hartkäse sogar mehrere Monate lang reift, muss Weichkäse nur etwa 10 bis 30 Tage reifen. Weichkäse mit Außenschimmel reift außerdem von außen nach innen. In Zusammenspiel mit Mikroorganismen, die das Eiweiß abbauen, bleibt er so in der Mitte weich.
Bevor der geformte Käse in den Reiferaum kommt, verbringt er zunächst einige Stunden bis sogar Tage im Salzbad. Durch das Salzbad bildet sich die Rinde um den Käselaib. Die Rinde unterscheidet sich je nach Käsesorte und hält schädliche Bakterien vom Käse fern. Soll die Rinde nicht schimmeln, wird er regelmäßig gebürstet und/oder gewaschen. Außerdem wird der Käse während des Reifens regelmäßig gewendet, damit er eine schöne Form bekommt und eine gleichmäßige Rinde entsteht.