Früher gab es jede Woche einen festen Backtag. An diesem Tag kamen die Bewohner eines Dorfes zusammen, um gemeinsam den örtlichen Holzbackofen anzuheizen und das Brot für die kommende Woche zu backen. Das Brot durfte jedoch erst in den Backofen, sobald dieser die richtige Temperatur erreicht hatte – er durfte nicht mehr zu heiß, aber auch noch nicht zu kalt sein. Um zu testen, wann die perfekte Temperatur erreicht war, zupfte man kleine Stücke vom Brotteig ab, rollte sie dünn aus und legte sie ein paar Minuten lang in den Backofen. War der Teig danach verbrannt, musste der Ofen erst noch kühler werden. Blieb der Teig teigig, wurde nachgefeuert. Aber war der Teig perfekt kross, konnte das Brot in den Ofen und das knusprige Teigstück gemeinsam genossen werden. Dieser krosse Teig, der mittlerweile mit Zutaten belegt wurde, die immer im Haus waren (Zwiebeln, Speck und eine Creme), war so lecker, dass sich das erste Anbacken schnell zu einem kleinen Festessen entwickelte, das alle Dorfbewohner im Elsass stets genossen. Schließlich bekam der dünne, über offener Flamme gebackene Fladen sogar seinen eigenen Namen: Flammkuchen.
Zugegeben: Mit Raucharoma aus einem Holzbackofen schmeckt Flammkuchen am besten, aber natürlich kann er auch im Ofen ganz leicht zubereitet werden. Sobald der Rand goldbraun und die Mitte knusprig ist, kann der Flammkuchen nach nur wenigen Minuten Backzeit aus dem Ofen geholt und mit einem spritzigen Weißwein oder süßen Apfelwein genossen werden. Cheers!
- Zubereitung: 60 Min
- Für 3 Personen
- 250 g Weizenmehl (Type 550)
- 25 ml Sonnenblumen-Walnuss-Öl von der Erfurter Ölmühle
- 125 ml Wasser
- Salz & Pfeffer
- 75 g Schmand
- 75 g Crème fraîche
- Rote Bete-Scheiben von HAINICH
- 2 Frühlingszwiebeln
- 1 Fenchel
- 4 bis 6 braune Champignons
- Walnüsse
- Feldsalat
Zubereitung
Für den Teig verknetest Du Mehl, Öl, Wasser und eine Prise Salz miteinander. Forme den Teig zu einer Kugel und stelle ihn beiseite.
Verrühre Schmand und Crème fraîche zu einer Creme. Gib Salz und Pfeffer dazu, ggf. auch getrocknete Kräuter oder einen Schuss Milch.
Nun bereitest Du den Belag vor. Tupfe einige die Rote-Bete-Scheiben trocken und schneide sie in Streifen. Schneide die Frühlingszwiebeln in feine Ringe. Entferne das Grün vom Fenchel, viertle ihn und entferne bei jedem Viertel den Strunk und eventuell die äußerste Schale. Nun kannst Du den Fenchel in feine Spalten bzw. Streifen schneiden. Schneide die Champignons in Scheiben.
Knete den Teig einmal durch und rolle ihn dann auf die Größe vom Backblech aus. Lege den Teig vorsichtig ohne Backpapier auf das Blech. Streiche die Creme darauf und verteile das Gemüse sowie kleingehackte Walnüsse darauf. Jetzt braucht der Flammkuchen nur noch 18 Minuten lang auf der untersten Schiene im vorgeheizten Backofen bei 220° backen, bevor Du ihn in Streifen oder Dreiecke geschnitten und mit Feldsalat garniert servieren kannst. Guten Appetit!
Beim Belegen des Flammkuchens kannst Du Deiner Kreativität
freien Lauf lassen. Wir schauen einfach, was im Moment Saison
hat und lassen uns davon zu vielen Variationen inspirieren.
Besonders köstliche Zutaten sind unserer Meinung nach Kürbis, Tomaten, Mozzarella, Rosmarin, Ziegenkäse, Zucchini, Pinienkerne, Pilze, Paprika, Feta, Rucola, Speck, Zwiebeln, Pesto … Für eine süße Variante eignen sich Früchte, Nüsse, Schokolade, Honig, Zimt oder Nutella hervorragend.
Empfindliche Zutaten wie Rucola oder Räucherlachs dürfen erst nach dem Backen auf den Flammkuchen gelegt werden!