Overnight Oats sind mehr als nur ein Trend, unter dem man sich auf Anhieb nicht allzu viel vorstellen kann. Die Idee, Haferflocken über Nacht in Flüssigkeit einzuweichen und dann mit leckeren Toppings zu servieren, hatten Schweizer Alm-Hirtinnen schon vor mehreren hundert Jahren. Doch erst, als der Schweizer Arzt und Rohkost-Liebhaber Maximilian Oskar Bircher-Benner während einer Wanderung in den Alpen diese Speise vorgesetzt bekam, war ihre Chance, berühmt zu werden, gekommen. Fortan servierte der Arzt seinen Patienten zum Abendbrot die gesunde Rohkost-Diätspeise – das Bircher-Müsli war geboren. Bis heute gilt es als „Urtyp“ für jegliches Müsli. Selbst das Wort Müsli stammt aus dem Schweizerdeutschen und bedeutet so viel wie kleines Mus. Ein wesentlicher Bestandteil des Bircher-Müslis war (neben Haferflocken, Kondensmilch, Nüssen und Zitronensaft) nämlich ein geriebener Apfel, der von der Konsistenz her manche an Apfelmus erinnerte.
1×1 des Müslis
Bircher-Müsli ist der Urtyp des Müslis. Traditionell besteht es aus in Kondensmilch gequollenen Haferflocken, auf denen Nüsse, Zitronensaft und geriebener Apfel serviert wird.
Unser heutiges Müsli besteht meistens aus Haferflocken, Nüssen, Trockenfrüchten und manchmal auch Maisflakes. Es wird mit kalter Milch gegessen und schmeckt sehr kernig.
Granola besteht aus mit Honig und weiteren Zutaten gebackenen Haferflocken. Diese knusprigen, süßen Haferflockenstücke werden oft auch einfach Knuspermüsli genannt.
Porridge ist der klassische Haferbrei, für den Haferflocken in heißer Milch quellen.
Overnight Oats entsprechen einer Art kalten Variante vom Porridge: Die Haferflocken quellen einige Stunden lang in kalter Milch, damit sie cremig und weich werden.
Egal ob Bircher-Müsli, Overnight Oats oder Porridge (der britische, heiß zubereitete und servierte Bruder der beiden Haferflocken-Speisen): Alle drei Varianten beruhen auf Getreideflocken und Flüssigkeit, die im Verhältnis von 1 zu 2 miteinander vermischt werden und beinhalten heutzutage oft noch Toppings. Erst diese machen das Müsli nämlich wirklich lecker. Neben Klassikern wie frischen Früchten, Nüssen und Trockenobst sind auch Früchte aus dem Glas oder aus der Tiefkühltruhe sowie Gewürze, Süßungsmittel oder Nussmus als Toppings sehr beliebt.
Wir haben aus einem Mix aus klassischem Bircher-Müsli und experimentellen Overnight Oats unser eigenes Bircher-Müsli über Nacht kreiert, das auch im Mittelgebirge und nicht nur in den Alpen schmeckt, dank der langkettigen Kohlenhydrate der Haferflocken viel Energie liefert, lange satt macht und Heißhunger vorbeugt. Beim Kauf der Haferflocken hast Du die Wahl zwischen zarten und kernigen Haferflocken. Zarte Haferflocken werden im Bircher-Müsli besonders cremig, kernige Haferflocken sorgen hingegen für mehr Biss. Welche Sorte Du nimmst, ist demnach ganz Deinem Geschmack überlassen.
Die Zubereitung des Overnight Bircher-Müslis ist denkbar einfach: Am Vorabend weichen wir Haferflocken und Milch ein, geben dann Toppings darüber und lassen alles über Nacht im Kühlschrank ziehen. In einem Schraubglas angerichtet kann man das Müsli sogar problemlos mit zur Arbeit nehmen.
- Zubereitung: 10 Min
- Für 3 Personen
- 150 g Haferflocken
- 300 ml Vollmilch von Dittersdorfer Milch
- ggf. flüssiger Honig, Agavendicksaft oder ein anderes Süßungsmittel
Zubereitung
Verrühre die Zutaten für das Grundrezept miteinander und teile die Haferflocken auf drei Schalen oder Gläser auf. Schneide die Früchte für das gewünschte Topping klein und und gib alle Toppings auf die Haferflocken. Alternativ kannst Du die Toppings auch erst am Morgen frisch über das Müsli geben. Stelle das Müsli mindestens sechs Stunden lang in den Kühlschrank.
Ist das Müsli am Morgen zu flüssig, kannst Du etwas Joghurt dazugeben. Ist es zu fest, rühre einfach ein wenig Milch unter. Das Müsli bleibt im Kühlschrank mehrere Tage lang frisch.
Möchtest Du das Bircher-Müsli vegan zubereiten, greifst Du einfach zu Pflanzenmilch und einem veganen Süßungsmittel wie Ahornsirup oder Agavendicksaft anstatt Honig.


Egal, ob süß oder sauer – regionale Kirschen aus Thüringen gibt es in beiden Varianten, zum Beispiel von HAINICH oder Thüringer Landgarten.