Schupfnudeln sind eine Notlösung aus dem Dreißigjährigen Krieg. Damals mischten süddeutsche Söldner ihre Mehl-Rationen mit Wasser und formten daraus mit einer wegrollenden Handbewegung, die im Schwäbischen „schupfen“ heißt, Teigwaren, die sie garten und ohne Beilagen aßen.
Doch der Name ist nicht das Schwäbischste an den Schupfnudeln: Nachdem die Kartoffel Einzug in Deutschland gehalten hatte und nun sehr billig zu haben war, streckten die sparsamen Schwaben ihren Nudelteig kurzerhand mit den günstigen, mehligkochenden Kartoffeln und kreierten so zufällig eine bessere Variante der ursprünglichen Schupfnudel: Die Stärke in den mehligkochenden Kartoffeln dient als Kleber und sorgt dafür, dass die Schupfnudeln ihre Form behalten.
Heute wird der Schupfnudelteig oft noch mit Eiern und Muskatnuss verfeinert. Dann werden die Schupfnudeln traditionell erst in Salzwasser gekocht und anschließend in Butter gebraten. Wir machen es uns etwas einfacher: Anstatt Kartoffeln vorzukochen, abkühlen zu lassen und dann zu reiben, nutzen wir fertigen Kloßteig von Heichelheimer als Basis für den Schupfnudelteig. Zusammen mit Rosenkohl und Käse zaubern wir daraus ein köstliches Pfannengericht!
Die Kartoffelnudeln können es mit allen Aromen aufnehmen. Während Traditionalisten sie vermutlich nur mit Sauerkraut genießen, kombinieren Wagemutige Schupfnudeln sogar mit süßen Zutaten wie Apfelmus.
- Zubereitung: 90 Min
- Für 4 Personen
- 750 g Kloßteig halb & halb von Heichelheimer
- 150 g Weizenmehl
- 20 g Kartoffelstärke
- 1,5 TL Salz
- etwa 150 ml Wasser
- 1 Zwiebel
- 500 g Rosenkohl
- 2 EL Landbutter von Dittersdorfer Milch
- Salz & Pfeffer
- Muskatnuss
- Butterkäse von Dittersdorfer Milch
Zubereitung
Vermenge bis auf das Wasser alle Zutaten für die Schupfnudeln miteinander. Gib nach und nach etwas Wasser hinzu, bis der Teig gut zusammenhält, leicht fluffig und nur leicht klebrig ist. Mehle dann Deine Arbeitsfläche gut ein, forme den Teig zu einer Rolle und schneide die Rolle in gleich große Stücke. Aus den einzelnen Stücken formst Du mit den Händen Schupfnudeln. Lege die fertig geformten Nudeln bis zum Kochen auf die gut bemehlte Arbeitsfläche.
Bringe einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen. Sobald das Wasser kochst, reduzierst Du die Temperatur – das Wasser sollte nur sieden, sobald die Schupfnudeln in den Topf kommen. Gare die Nudeln dann bei geringer Hitze wenige Minuten lang, bis sie gar sind, und schöpfe sie mit einem Schöpflöffel ab. Stelle die Nudeln beiseite.
Sobald die Schupfnudeln fertig sind, schneidest Du eine Zwiebel in feine Würfel. Vom Rosenkohl entfernst Du welke Blättchen und kürzt den Strunk ein. Nun kannst Du Dich entscheiden, ob Du die Kohlköpfchen vierteln oder die Blätter einzeln abziehen möchtest.
Zerlasse Butter in einer großen Pfanne. Gib bei mittlerer Temperatur die Zwiebel dazu und brate sie glasig an. Jetzt hat der Rosenkohl seinen Auftritt: Hast Du ihn geviertelt, braucht er in der Pfanne länger zum Garen als die dünnen Blättchen. Gib ihm 15 bis 25 Minuten Zeit, bis er schön durchgebraten ist. Rühre in der Zeit ab und zu um, lege aber sonst einen Deckel auf die Pfanne.
Nun kommen die Schupfnudeln mit in die Pfanne. Würze alles mit Salz, Pfeffer und geriebener Muskatnuss und lasse die Schupfnudeln ein paar Minuten lang mit anbraten. Falls nötig, kannst Du noch ein wenig Butter hinzugeben. Zuletzt gibst Du geriebenen Butterkäse über das Pfannengericht, legst nochmal kurz den Deckel auf die Pfanne und wartest, bis der Käse geschmolzen ist.
Guten Appetit!